Team Standpunkt: Arbeit mit straffällig gewordenen Jugendlichen

Beratungsraum Schlegelstr. 15

Das sind wir

Unser Team besteht aus engagierten, staatlich anerkannten Sozialpädagog*innen, welche u.a. Weiterbildungen in den Bereichen systemische Beratung, Mediation in Strafsachen, Erlebnispädagogik, Traumapädagogik, Anti-Gewalt- Training vorweisen können.

Wir begleiten, betreuen und beraten straffällig gewordene junge Menschen.

Das Besondere

Unsere pädagogische Grundhaltung basiert auf einem wertschätzenden, ressourcenorientierten, systemisch-lösungsorientierten Ansatz. Obwohl sich unser Angebot vordergründig an die uns zugewiesenen Jugendlichen und Heranwachsenden richtet, ist die Einbeziehung des Bezugssystems wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.

Wir sehen die Klient*innen als Expert*innen für das Entwickeln von für sie passenden Lösungen und unterstützen sie in diesem Prozess der Verantwortungsübernahme für das eigene Handeln. Wir legen daher viel Wert auf den Aufbau einer tragfähigen und verlässlichen Arbeitsbeziehung und einer möglichst lebensweltbezogenen Ausgestaltung unseres Angebots unter Einbezug aktuellen Fachwissens.

So arbeiten wir

Sozialer Trainingskurs

Dieses Angebot richtet sich an Jugendliche und Heranwachsende zwischen 14 und 21 Jahre:

  • die Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen angemessen auszudrücken und Verhaltensimpulse zu kontrollieren;
  • die Unterstützung in der Bearbeitung von durch Straftaten sichtbar gewordenen sozialen Problemlagen benötigen.

Der Soziale Trainingskurs ist eine deliktunspezifische, ambulante Erziehungsmaßnahme und wird in Form einer Sozialen Gruppenarbeit mit begleitenden Einzelsitzungen durchgeführt. Dies ermöglicht sowohl eine individuelle und verlässliche Beziehungsgestaltung mit den Kursleiter*innen, als auch die Erprobung neuer Lebens-, Lern- und Gruppenerfahrungen mit Gleichaltrigen in einem geschützten Rahmen. Das handlungsorientierte Erarbeiten sozialer Kompetenzen, ein wertschätzender Blick auf eigene Stärken und Ziele, sowie die Sensibilisierung für eigene Aggressionsauslöser und Verhaltensmuster in Konfliktsituationen unterstützen die Teilnehmenden bei der eigenverantwortlichen und straffreien Lebensgestaltung.

Systemische Anti-Gewalt-Arbeit

Dieses Angebot richtet sich an Jugendliche und Heranwachsende zwischen 14 und 21 Jahre:

  • die durch Gewaltdelikte oder wiederholt aggressives Handeln auffällig geworden sind und dadurch sich selbst und andere gefährden;
  • bei denen sich Gewalt als persönliches Handlungsmuster manifestiert hat.

In einem geschützt pädagogischen Einzelsetting bieten wir den Klientinnen die Möglichkeit sich mit eigenen gewaltaffinen Einstellungen und Handlungsmustern auseinander zu setzen und ihre gewaltfreien Strategien zur Konfliktlösung zu erweitern. Neben der Bestärkung von Verantwortungsübernahme für das eigene Handeln und der Förderung der Empathiefähigkeit durch die Beschäftigung mit der Geschädigtenperspektive, liegt der vordergründige Fokus auf dem Finden persönlich attraktiver Ziele, für welche sich eine Abkehr von Delinquenz lohnt.

Das 1:1 Setting ermöglicht eine individuelle Ausrichtung auf Problemlage, Biographie und persönliche Bedingungen der Teilnehmenden. Der Verlauf wird somit prozesshaft gestaltet.

Kurzzeitberatung

Ziel dieses flexibel gestalteten Beratungsangebots ist die Ermittlung des Hilfebedarfs, die kurzfristige Perspektivklärung sowie eine eventuelle Überleitung zu weiteren Hilfen im Sinne eines „clearings“.  In enger Kooperation mit der zuweisenden Stelle wird der Umfang dieses niedrigschwelligen Beratungsangebots individuell vereinbart.

Betreuungsweisung mit erlebnispädagogischen Möglichkeiten

Dieses Angebot richtet sich an Jugendliche und Heranwachsende zwischen 14 und 21 Jahre:

  • die die richterliche Auflage erhalten haben, eine Betreuung anzunehmen. Auch eine präventive Unterstützung im Vorfeld einer anstehenden Gerichtsverhandlung ist möglich.
  • deren Alltag wenig Struktur aufweist, wodurch der alleinige Verweis auf offene Unterstützungsangebote nicht ausreichend ist;
  • die aus ihrem sozialen Umfeld keine ausreichende Förderung erhalten können und somit Unterstützung in der selbstständigen Lebensgestaltung benötigen.

Die Betreuungsweisung ist eine intensive, beziehungsorientierte und längerfristige Intervention. Sie verfolgt eine starke Alltags- und Lebensweltorientierung. In regelmäßigen Beratungsgesprächen, durch aufsuchende Sozialarbeit im Umfeld von Klient*innen und in Kooperation mit relevanten Institutionen und Netzwerkpartner*innen  werden gemeinsam mit den Jugendlichen individuelle Zukunftsvorstellungen und Lebensperspektiven erarbeitet.  Im Verlauf der Betreuungsweisung sollen Klient*innen dazu befähigt werden, eigene Interessen und Ziele zunehmend selbstständig vertreten zu können.

Diese Begleitung in eine selbstbestimmte und eigenverantwortliche Lebensführung kann zudem durch den Einsatz erlebnispädagogischer Einheiten im Gruppen- und Einzelsetting unterstützt werden.

Wie eine Zusammenarbeit zustande kommt

Der Zugang oder die Vermittlung erfolgt im Rahmen eines Strafverfahrens über die Jugendhilfe im Strafverfahren, über den zuständigen Allgemeinen Sozialdienst ASD oder über soziale Träger und Einrichtungen.

Kontakt

Ansprechpartnerin:
Caroline von Gröning
Telefon: 0159/01989981
E-Mail: v.groening@jugendhaus-leipzig.de

Anschrift:
Team Standpunkt
Jugendhaus Leipzig e.V.
Schlegelstr. 5
04275 Leipzig